Kreiszeitung
Heiko Lübke aus Bücken: Vom Vorzeige-Azubi zum Chef von 20 Mitarbeitern
Wietzen – Von Christiane Hüneke-Thielemann. Als bundesweit bester Agrarservice-Azubi schloss der Bücker Heiko Lübke vor fünf Jahren seine Ausbildung ab. Wie ging es danach weiter? Seinen Weg in dem grünen Beruf setzte er konsequent fort: Zwei Jahre nach der Meisterschule trat er in ein Lohnunternehmen ein – und ist heute der Chef.
Heiko Lübke mit Vater Heinrich vor einem Teil der Fahrzeugflotte, die nun zu seinem Betrieb gehört.
Dass das Berufsbild „Fachkraft für Agrarservice“ für junge Leute ein Job mit guter Perspektive ist, betont die Lohnunternehmer-Branche seit Langem. Wenn die Karriere vielleicht auch nicht immer so steil verläuft, wie bei dem 29-Jährigen aus Bücken. Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, stand für ihn ziemlich bald fest: „Landtechnik und Pflanzenanbau ja – aber nicht Tierzucht.“ Und da erwies sich nach einer Mechatroniker-Lehre die zweite Ausbildung als Agrarservice-Kraft als goldrichtig. Zwei Jahre sattelte er nach erfolgreicher Meisterschule den „Agrarservice-Meister“ obendrauf.
Zunächst bewirtschaftete Lübke gemeinsam mit seinem Vater den Hof in Bücken und war dort auch als Lohnunternehmer tätig, bis er zur Lohn-Unternehmer-Service GmbH und Co KG (LUS, vormals Biermann GmbH), in Wietzen wechselte. „Volker Biermann hatte mich gefragt, ob ich das Team der LUS als Disponent ergänzen wollte“, erzählt Heiko Lübke. Das war Anfang 2016. Zum Jahresende übernahm er das Unternehmen dann als Geschäftsführender Gesellschafter und Eigentümer. Der bisherige Inhaber hatte sich nach gut 20 Jahren im Lohnunternehmer-Geschäft zu einer neuen Tätigkeit entschlossen. „Aber für unsere Kunden und Mitarbeiter hat sich damals kaum etwas verändert. Ich habe ja alle Beschäftigten komplett übernommen.“
Das meiste hat sich für ihn selbst verändert: „Klar, ich sitze jetzt viel mehr am Schreibtisch und weniger auf den Maschinen“, sagt der Agrarservice-Meister. Wobei es so ganz ohne die Giganten auf dem Feld dann doch nicht geht: „Ab und zu fahr ich auch selbst noch raus – und wenn’s am Wochenende oder nachts ist“, sagt der 29-Jährige lachend.
Zu tun hat der neue Chef ansonsten genug im Management des Betriebes: Mit 20 Mitarbeitern und einem Maschinenpark von unter anderem 16 Schleppern, vier Mähdreschern und drei Maishäckslern sind die Wietzener im Umkreis von rund 50 Kilometern im Einsatz. Die großen Schüttgut- oder Transport-Lkw sind auch schon mal im ganzen Norden unterwegs. Abgewickelt werden klassische Lohnunternehmer-Aufgaben von Erntearbeiten über die Komplettbewirtschaftung von Flächen bis zum Gülle- und Klärschlammtransport.
„Unser eigener Ackerbaubetrieb in Bücken läuft noch im Nebenerwerb, aber unser Zwei-Mann-Lohnunternehmen, das ich einige Zeit mit meinem Vater zusammen betrieben hab, ist in den Wietzener Betrieb mit eingeflossen“, erzählt Heiko Lübke. Was bedeutet, dass auch sein Vater Heinrich Lübke mittlerweile in Wietzen mitarbeitet.
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